VMware Global Community
Pfalztomas
Contributor
Contributor
Jump to solution

Datenrettung - Wiederherstellung von Daten bzw. nicht-startende VM auf esxi 6.5

Hallo,

wir haben hier eine ca. 5 Jahre alte VM-Host Hardware mit esxi 6.5.0 (Build 4564106), die bereits Kandidat zum Austausch gegen neue Hardware befördert wurde..

Vor wenigen Tagen hatten wir einen längeren Stromausfall, so dass wir den Server wegen der unbekannten Länge vor der Aktion durch die USV händisch heruntergefahren haben.

Nach Wiederherstellung der Stromversorgung lief dann der besagte Server wieder problemlos hoch, inkl. aller VMs, jedoch ist ein Server dabei (ausgerechnet der Haupt-Server), auf dem eine Datenbankapplikation läuft, die wir so kurzfrsitig nicht gesichert haben und nicht hochfährt..

Die Datensicherung vom Vortag ist zwar da und auf der bereits seit längeren vorhandene Ersatz-Hardware nun installiert, aber aufgrund etlicher Änderungen an dem Tag fehlen ein paar wichtige Daten in dieser Datenbank.

Daher wäre es sinnvoll, noch einmal auf diese DB bzw. auf das Dateiverzeichnis dieser Datenbank zugreifen zu können - könnt Ihr mir dabei bitte helfen?

Die Situation ist wie folgt:

> ESXi 6.5 fährt problemlos hoch

> Diverse andere VMs (auch auf derselben physischen HD) starten und funktionieren einwandfrei, diese sind inzw. nochmals lokal nach dem Hochfahren gesichert worden und laufen auf der anderne Hardware.

> Der besagte Server startet nicht, da das System meldet, die vmdk wäre beschädigt (oder so ähnlich)

> Diese VM habe ich dann vom System abgemeldet und gleich darauf versucht, die VM wieder zu mounten. Leider vermeldet das System, dass unter den betr. Verzeichnis keine vmdk vorhanden wäre, die eine vm enthält.

> Im dateibrowser des VM Hosts finde ich die auf verschiedenen physischen Festplatten abgespeicherten vmdks, die jeweils einzelne Festplattenlaufwerke innerhalb dieser VM waren.

> Wenn ich nun im Dateibrowser versuche diese betr. vmdks herunterzuladen, dann hängt sich die Software bzw. Browser auf oder es wird nur eine vmdk-Datei mit so um die 611 Bytes heruntergeladen  -und nicht der z. B. 150 GByte. Das verhält sich so mit allen vmdks die ich versuche herunterzuladen.

> Die HDDs liegen als Raid 1 vor oder sind Einzelplatten. Alle Festplatten scheinen ansonsten einwandfrei zu funktionieren.

Ich hab mich noch nicht getraut, ein neues esxi (evtl. neuere Version) auf besagter Hardware zu installieren und die VM zu versuchen, dort zu mounten, gibt es dafür eine Chance auf Erfolg oder könnte ich damit eher was verschlimmbessern?

Kann man ansonsten hier noch was tun und versuchen, die vmdks einmalig lesbar zu machen oder sind da Daten überschrieben worden?

Ich vermute, dass ich direkt am VMware Host keine Datenrettung betreiben kann, oder liege ich falsch?

Mit welchem Tool könnte ich die Daten aus den Plattetn evtl. auslesen?

Die physischen Platten sind SAS oder SATA und könnten an einem Windows-PC mit entspr. Hardware gelesen werden, aber mit welcher Extension kann ich versuchen, das Dateisystem zu lesen?

Recherchiert habe ich schonmal nach dem Thema, aber wenn Zeitdruck da ist, hat man bei dem vielleicht häufig vorkommenden Problem (und vorhandener Lösungsansätze) Tomaten auf den Augen..

Vielen Dank für EureTipps!

Gruß

Tom

Reply
0 Kudos
1 Solution

Accepted Solutions
a_p_
Leadership
Leadership
Jump to solution

Das Herunterladen über dir grafische Oberfläche hat so seine Eigenheiten. Was i.d.R. funktioniert ist das Herunterladen via z.B. WinSCP. Dafür muß lediglich der SSH Dienst auf dem ESXi Host temporär zur Anmeldung gestartet werden.

Wichtig: Virtuelle Disks bestehen immer aus zwei .vmdk Dateien, einer Beschreibungsdatei (eine kleine Text-Datei) und der dazugehörigen Datendatei (mit flat, delta oder sesparse im Namen). Letztere versteckt die GUI, aber WinSCP sieht diese. Wenn delta oder sesparse Dateien existieren, dann hat die VM aktive Snapshots, d.h. es ist besiondere Vorsicht geboten!

Bzgl. des Fehlers bei Starten der VM wäre es interessant, den genauen Worklaut zu erfahren. Bitte schau mal, ob in der vmware.log Datei (im Verzeichnis der VM) etwas Detailliertes dazu drinsteht und hefte diese Datei ggf. an eine Antwort hier mit an.

André

View solution in original post

Reply
0 Kudos
11 Replies
a_p_
Leadership
Leadership
Jump to solution

Das Herunterladen über dir grafische Oberfläche hat so seine Eigenheiten. Was i.d.R. funktioniert ist das Herunterladen via z.B. WinSCP. Dafür muß lediglich der SSH Dienst auf dem ESXi Host temporär zur Anmeldung gestartet werden.

Wichtig: Virtuelle Disks bestehen immer aus zwei .vmdk Dateien, einer Beschreibungsdatei (eine kleine Text-Datei) und der dazugehörigen Datendatei (mit flat, delta oder sesparse im Namen). Letztere versteckt die GUI, aber WinSCP sieht diese. Wenn delta oder sesparse Dateien existieren, dann hat die VM aktive Snapshots, d.h. es ist besiondere Vorsicht geboten!

Bzgl. des Fehlers bei Starten der VM wäre es interessant, den genauen Worklaut zu erfahren. Bitte schau mal, ob in der vmware.log Datei (im Verzeichnis der VM) etwas Detailliertes dazu drinsteht und hefte diese Datei ggf. an eine Antwort hier mit an.

André

Reply
0 Kudos
Pfalztomas
Contributor
Contributor
Jump to solution

Hallo André,

vielen Dank für Deine schnelle Antwort!

Der Tipp scheint auch bei meinem Problem zu funktionieren - zumindest kopiert WinSCP tatsächlich die Files Smiley Happy

Das wird eine ganze Weile dauern, da ich aufgrund der ähnlichen Größe nicht mehr ganz sicher war, welche der vmdk die Datenbankdaten enthalten, daher habe ich gleich mal mehrere Downloads in die Warteschlange geladen..

Eine vmware.log Dateien konnte ich zwar finden, aber nur bei den anderen VMs, die ja außerdem aktuell noch funktionieren oder nicht benötigt werden (z. B. Test-VMs).

Ich melde mich, wenn der Download fertig ist und ich die Zeit hatte, mir die vmdk Dateien anzuschauen - hierbei noch eine Rückfrage: Mit welcher Software kann ich von Windows auf die vmdk Dateien schauen? - Nochmals vielen Dank für Deine Rückmeldung!

Gruß

Tom

Reply
0 Kudos
a_p_
Leadership
Leadership
Jump to solution

Keine vmware.log ist ungewöhnlich, da diese explizit deaktiviert werden muß. Wenn eine da ist, befindet diese sich im Home-Verzeichnis der VM, also dort wo auch die .vmx Datei liegt.

Um die .vmdk Dateien anschauen zu können bietet es sich an VMware Workstation (gibt's als 30 Tagen Evaluierungsversion) zu nutzen. Je nach genutztem Dateisystem in den virtuellen Disks, können diese entweder direkt über VMware Workstation an das Hostsystem gemountet werden (z.B. für NTFS Partitionen auf einem Windows Host). Für andere Dateisysteme kann z.B. eine kleine "Helper" VM mit entsprechendem Betriebssystem eingerichtet werden, der dann die virtuellen Disks angehängt werden können.

André

Reply
0 Kudos
Pfalztomas
Contributor
Contributor
Jump to solution

Danke für den Tipp, an VMware Workstation habe ich irgendwie nicht gedacht...

Aber: Leider lässt sich die vdmk in Workstation nicht öffnen, das kann nun daran liegen, dass es beim Herunterladen der riesigen Dateien mit Winscp Probleme gab, ich werde das übers WE mal versuchen zu überprüfen und die vdmks nochmals von der Problem-ESXi herunterladen..

Gibt es evtl. die Möglichkeit, vdmk Dateien zu reparieren oder die Möglichkeit, trotz defekter Einträge auf die lesbaren Daten zuzugreifen?

Für NTFS gibt's ja genügend Recovery-Software, gibt's da auch was für vdmk-Dateien?

Vielen Dank und viele Grüße

Tom

Reply
0 Kudos
a_p_
Leadership
Leadership
Jump to solution

... der riesigen Dateien ...

Sind das mehere Dateien? Hat die VM aktive Snapshots (delta oder sesparse Dateien)?

Es wäre wichtg zu wissen, wie das momentan genau aussieht, nicht dass wir in die falsche Richtung rennen.

Bitte lass mal den Kommano-Zeilen Befehl ls -lisa > filelist.txt im Verzeichnis der VM laufen und hefte diese als auch die .vmx Datei (wenn keine vmware.log vorhanden ist) der VM Deiner nächsten Antwort an.

André

PS: Auch die exakte Fehlermeldung, die beim Einschalten der VM erscheint könnte hilfreich sein.

Reply
0 Kudos
Pfalztomas
Contributor
Contributor
Jump to solution

Danke für Deine Rückmeldung,

hier als erstes mal das Bildschirmfoto von VMware Workstation beim Versuch die vdmk Datei zu öffnen.

Der Server hatte mehrere virtuelle Laufwerke auf verschiedenen Festplatten, die die ich bisher runtergeladen und zum Öffnen getestet habe, haben sich immer mit demselben Fehler in Workstation nicht öffnen lassen.

Hier die Meldung in Workstation:

vdmk-Error.jpg

Zu den anderen Themen kommt eine 2. Antwort..

Gruß Tom

Reply
0 Kudos
Pfalztomas
Contributor
Contributor
Jump to solution

Hi,

hier die FileList:

Diese ist identisch bis auf den Index wie "_1" auf allen Laufwerken des ESXi Hosts, indem dieser Dateiserver abgelegt wurde.

Es gibt pro vmdk Satz immer genau 3 Dateien, die jeweils auf -flat, -ctk und ohne Zusatz im Namen enden.

Andere virtuelle Maschinen haben die gesuchten Dateien, ich hab weiter unten in dieser Antwort ein Bildschirmfoto von einem Syslog-Server mal eingefügt, dieser Syslog-Server war allerdings kaum in Verwendung, auch alle anderen VMs sehen ähnlich wie auf dem Bildschirmfoto aus, u. a. eine TK-Anlage,Virtuelle PCs mit Win10 oder Win7..:

total 314002440

   8132      8 drwxr-xr-x    1 root     root          1260 Jul 12 04:17 .

      4   1024 drwxr-xr-t    1 root     root          2100 Jul 12 04:16 ..

486547396   5120 -rw-------    1 root     root       4915712 Jul  6 07:21 Dateiserver2012_1-ctk.vmdk

4202436 157286400 -rw-------    1 root     root     161061273600 Jul  6 07:21 Dateiserver2012_1-flat.vmdk

8396740      0 -rw-------    1 root     root           611 Nov  1  2018 Dateiserver2012_1.vmdk

482353092   5120 -rw-------    1 root     root       4915712 Jul  6 07:21 Dateiserver2012_6-ctk.vmdk

25173956 156704768 -rw-------    1 root     root     161061273600 Jul  6 07:21 Dateiserver2012_6-flat.vmdk

29368260      0 -rw-------    1 root     root           637 Nov  2  2018 Dateiserver2012_6.vmdk

96477124      0 -rw-r--r--    1 root     root             0 Jul 12 04:17 filelist.txt

Hier die Inhalte des Syslog-Servers, hier gibt es die benötigten Dateien wie vmware.log. Alle virtuellen Maschinen, die ich auf dieser VM inspiziert hab, enthalten u. a. vmware.log - außer des problemhaften Dateiservers.

syslog-Server-Verzeichnis.jpg

Reply
0 Kudos
a_p_
Leadership
Leadership
Jump to solution

Ich denke ich sehe, warum VMware Workstation mit der Datei (erst mal) nichts anfangen kann.

Wie erwähnt besteht jede virtuelle Festplatte aus mehreren Dateien, z.B.:

  1. Dateiserver2012_1.vmdk (Beschreibungs-Datei)
  2. Dateiserver2012_1-flat.vmdk (Daten-Datei)
  3. Dateiserver2012_1-ctk.vmdk (optional: Changed-Block Tracking-Datei)

Um eine virtuelle Disk anzusprechen, wird ist bis auf wenige Ausnahmen die Beschreibungsdatei genutzt, welche Verweise auf die anderen Dateien enthält. D.h. wenn Du diese in VMware Workstation zum mounten auswählst, sollte es funktionieren.

Nebenbei: Endungen wie z.B. "_1", "_6", ... werden genutzt, um meherer virtuelle Platten einer VM, die im selben Verzeichis gespeichert sind unterscheiden zu können.

Was die Dateiliste betrifft, so scheint es als wären die virtuellen Platten der VM auf mehrere Datenspeicher verteilt. Die vmware.log Dateien, sowie auch die Konfigurationsdatei (.vmx) befinden sich im Home-Ordener, also dort wo die VM angelelegt wurde.

Gruß

André

Reply
0 Kudos
Pfalztomas
Contributor
Contributor
Jump to solution

Hi Andre

die beschreibungsdatei kann kopiert werden, bei der Changed-Block Tracking-Datei gibt es beim Kopierversuch einen Lesefehler (siehe Bildschirmfoto unten).

Wenn ich die _1.vmdk und die _1-flat.vmdk zusammen herunterlade, dann lässt VMware Workstation das Mappen tatsächlich zu!

Allerdings kann die x_ctk.vmdk nicht gelesen werden.

Im VMware Workstation wird die korrekte Größe des virtuellen Laufwerks angezeigt, Wenn das Laufwerk dann über vmware Workstation gemappt ist, dann kann es aber unter Windows nicht angezeigt werden (siehe das letzte Bildschirmfoto unten, lediglich die HDD Größe scheint zu stimmen und auch die korrekte Speicherbelegung scheint korrekt zu sein, aber Ordner oder sonstige Inhalte werden keine angezeigt, hier zeigt sich, dass nun vermutlich eine Virtuelle-HD zu fehlen scheint, aber das muss ich erst genauer prüfen..).

Außerdem habe ich noch ein weiteres Experiment gemacht: In einem funktionierenden Windows 10 auf der problemhaften virtuellen Maschine hab ich mir mal erlaubt, die Dateiserver vmdks einzubinden und den PC dann noch einmal einzuschalten. Der PC fährt ordentlich hoch, aber das Symptom beim Öffnen ist exakt identisch zu den letzten 2 Bildschirmfotos von der Maschine mit der Workstation-Software.

Dateiserver2012_1-ctk.vmdk nicht lesbar.jpg

VMwareWorkstation_Öffnen_vmdk-Datei.jpg

Datenträgereigenschaften_Windows_0Bytes.jpg

Datenträgereigenschaften_Windows_KeinZugriff.jpg

Reply
0 Kudos
a_p_
Leadership
Leadership
Jump to solution

Die Meldung mit der ctk Datei kann ignoriert werde. Diese erscheint lediglich aufgrund einer Referenz in der Beschreibungsdatei.

War/ist die virtuelle Server-Fesplatte verschlüsselt oder komprimiert?

Vielleicht hat continuum​ eine Idee?

André

Reply
0 Kudos
continuum
Immortal
Immortal
Jump to solution

Hi

zur ctk-VMDK : diese kannst du unter Workstation nicht gebrauchen. Wenn die VM sie unter Workstation trotzdem haben will - editier die vmx Datei und stell das Changeblocktracking ab.

zum mounten der ESXi-vmdk

Das ESXi vmdk format ist fast identisch zum compatiblen Workstationformat "monolithicFlat"

Zum einmal auslesen sollte beides gehen.

Soll die ESXi-vmdk weiterhin auf Workstation benutzt werden empfiehlt es sich das Format von "vmfs" auf "monolithicFlat" umzuschreiben.

Dafuer aendert man den Eintrag createType von "VMFS" auf "monolithicFlat"

Dann aendert man noch die Zeile mit RW am Anfang von

RW <size in sectors> VMFS "Name der flat.vmdk"

nach

RW <size in sectors> FLAT  "Name der flat.vmdk" 0

Mappen per Workstation Funktion:

Diese Funktion hat ihre besten Zeiten lange hinter sich. Mit XP als Host klappte das noch fast immer.

Heutzutage klappt es fast nie.

Wenn man es trotzdem probieren will ...

1. WS als admin starten

2. vmdk aussuchen und als readonly mappen

3. cmd als admin oeffnen und per

explorer.exe Z:

versuchen - klappt auch oft nicht - ist aber noch das Verfahren mit den besten Chancen.

Heutzutage nimmt man statt dem Map-bluff besser direkt 7zip.

Dafuer oeffnet man zuerst die flat.vmdk per rechtsklick : oeffnen mit 7zip.

Dann bekommt man eine Ansicht wie diese hier:

mapvmdk1.png

In dieser Ansicht waehlt man dann zB 1.ntfs aus und klickt wieder rechts "oeffnen" - dann wird die Partition angezeigt wie hier:

mapvmdk2.png

Falls dir mal vmdks unterkommen, die du so nicht auslesen kannst - meld dich bei mir - sowas ist meine Spezialitaet.

Gruss Ulli


________________________________________________
Do you need support with a VMFS recovery problem ? - send a message via skype "sanbarrow"
I do not support Workstation 16 at this time ...

Reply
0 Kudos